Da waren wir also. Zwei TransAlp-Versuche später. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Chris und Ralle zwei Schreibtischtäter aus dem Lehrbuch. Groß geworden im härtesten Ghetto in Deutschland Ost und mittlerweile angekommen im goldenen Westen um direkt die Klischees zu bedienen. In diesem „blogue“ (Zitat) werden wir uns mittels verschiedener Schriftfarbe zu erkennen geben – Chris nimmt blau, Ralle grün – was keine Rückschlüsse auf Zustand oder politische Gesinnung als Hintergrund hat.
Irgendwas Großes muss her. So ist es ja irgendwie immer. Auf der Suche nach Steigerung und nicht unbedingt Steigung. Okay – dann fahren wir halt nach Afrika. Und zwar “wort-wörtlich”. Doch einfach ein Roadtrip? Schon zu viele gemacht…
Die Idee selbst reifte bei mir schon ein paar Jahre. Artikel über Kollegen, die die Rallye Allgäu-Orient gefahren sind haben die Grundgedanken verstärkt. Ein bisschen Recherche später, ein paar Nächte drüber schlafen und es war klar: wir fahren wirklich nach Afrika.
Afrika ist viel.
Neben einem verzerrtem Bild in den (deutschen) Medien, unbegründeter Ängste derer die noch nie aus ihren Kleinstadtproblemen entflohen sind sowie der fehlgeleiteten Diskussion über Krankheiten, Armut und Gewalt ist Afrika vor allem Eins: ziemlich groß. Die schiere Größe lässt sich gut an folgendem Vergleich festmachen: Die Summe der Flächen der Länder Griechenland, Großbritannien, Neuseeland, Italien, Norwegen, Deutschland, Japan, Schweden, Spanien, Frankreich, Peru, Mexiko, Indien, China und der USA ist kleiner als der Kontinent Afrika. Der Kontinent hat Probleme, die man nicht klein reden kann. Be- oder verurteilen sollte man aber nur mit Wissen und Erfahrung und nicht auf Basis von RTL Aktuell.
Mit “nach Afrika fahren” kann man ja viel meinen. Unsere geplante Strecke verläuft von Stuttgart/Baden-Baden über Frankreich nach Südspanien wo wir in Tarifa von Europa nach Afrika übersetzen werden. Angekommen in Marokko verläuft die Route quer durchs Land inkl. Erg Chebbi (Erg = arabisch für Dünenmeer). Mit einer Höhe von max. 150m gehört dieses Erg zu den größten Marokkos. Entlang der Atlantikküste führt die Route weiter durch Mauretanien und den Senegal.
Eine Frage bleibt: Was wird dann mit dem Auto…mitten in Afrika? Und da kommt die Organisation “Dustand Diesel” und der Verein “AEPN” ins Spiel.
Der Plan ist (J): Wir verbinden den Spaß und das Abenteuer im Rahmen der (z. T.) geführten Tour durch Westafrika mit dem nützlichen/humanitären Hintergrund. Das Fahrzeug (mehr dazu später) bringt uns nach mehreren Hunderttausend europäischen gefahrenen Kilometern auf der Tour sicher nach Dakar. Dort wird es durch eine Auktion versteigert. Der Erlös geht an die AEPN (Associationpourl’aide a l’Enfants et auxParentsNecessiteux) vor Ort und wird einer Kita zur Verfügung gestellt. Der direkte Kontakt zu den Kids in Verbindung mit dem Abenteuer ein Stück Afrika auf ungewöhnliche Art und Weise kennenzulernen macht den Reiz aus und hat uns überzeugt!