Nouakchott – St. Louis

C’est fini…

Die letzte Etappe nach St. Louis hatte nochmal eine geniale Pisten-Etappe bis zur senegalesischen Grenze dabei!

Da die Autos in Mauretanien weiterverkauft werden und im Senegal keine Autos älter als 8 Jahre eingeführt werden können, bleiben alle im „Niemandsland“ stehen, also leer räumen und Schlüssel abgeben. Hier endet also die gemeinsame Reise zwischen dem Afrikaner und uns…7.506km Strecke ab Baden-Baden sind absolviert und wir überrascht, was so ein Auto alles auszuhalten vermag.

Die Wehmut hält sich in Grenzen, denn als richtig rallyetauglich hat er (der 210er) sich nicht erwiesen und wir fiebern dem kühlen Bier am Zielpunkt entgegen. Weiter gings also nach kurzer Zeit (inkl. Grenzkontrolle) mittels Buschtaxi…auch nicht weniger Abenteuer.

Ankunft in der Zebrabar inkl. der Kredenzung von Pfeffi und einer überlebenden Flasche Einsiedler. Jetzt heißt es relaxen inkl. BBQ-Party, Strand mit ein paar Krebsen und netten Gastgebern!

Nouadhibou – Nouakchott

Etwas geprägt von den beiden Tagen in Nouadhibou und dem Besuch bei der AEPN fuhren wir im Konvoi durch Sandstürme und Hitze weiter Richtung Süden.

Zum Glück wehte der Wind konstant von links. Also zum Glück für die Autos, die Ihr linkes Fenster noch hoch machen konnten – es gab da einen Kollege, der konnte die Fensterheber nicht mehr bedienen… Nach kurzer aber intensiver Sandstrahlung half er sich mit einer Isomatte im Fahrerfenster aus. Keine angenehme Fahrt für ihn – aber zur Unterhaltung der Gruppe! Die relativ „langweilige“ Fahrt führte uns in ein paar private Appartments in Nouakchott.

Dort besuchte uns am Abend der Kanzler der deutschen Botschaft und spendierte kaltes Bier und Wein. Salim, der Autokäufer, spendierte noch ein riesiges Essen für alle – der Abend klang so dahin…

Die Nacht im Haus war geprägt von stehender Warmluft und fliegenden Warmblutsaugern, welche sich mit Erfolg ernährten.

Den Tag Aufenthalt nutzten wir zum NICHT-Ausschlafen, da sich mit dem 1.5. der Visa-Prozess für Senegal geändert hatte – die Gruppe stand also 8Uhr in der senegalesischen Botschaft. Gut gelaunt dank spendierter Schoko-Croissants. Neue Visa waren dann doch schnell organisiert. Also auf mit einem Taxi zum Fischmarkt. Vorbei an noch Fahrtauglichen aber möglicherweise nicht mehr ganz TÜV-konformen Fahrzeugen.

Den NICHT-TOURISTISCHEN „Fischmarkt“ konnten wir nur dank organisierter Begleitung durchlaufen. Das Verhältnis hell zu dunkel war 1 zu 10.000…keine Frage wer da die Attraktion war. Geruchsintensiv war’s allemal.

AEPN-Tag

Der Tag gehörte vollkommen dem humanitären Zweck.

1. Besuch im Viertel/Kindertagesstätte

2. Strandwanderung

3. Fußballspiel GER – MAU

4. Autoverkauf

5. Sachspendensammlung

Da sprechen Bilder mehr als Worte – ein genialer Tag mit vielen Eindrücken!

Mauretanien gilt als eines der ärmsten Länder der Welt – mehr Infos dazu hier! Außerhalb der Mauern unserer Unterkunft und außerhalb der Wände der Kita hat man diesen Eindruck auch dauerhaft gesehen!

Nur so viel zum Projekt: Mit dem Autoverkauf steuern wir einen Teil des Gesamtvolumens der AEPN bei. Der Verein AEPN Mauretanienhilfe e.V. unterstützt in Mauretanien/Nouadhibou ein großes Projekt – die Kindertagesstätte für Sozialwaisen und Bedürftige Kinder und Jugendliche. Diese Kita haben wir besucht und mit den Kids gespielt …

Der Besuch des Strandes wurde erfolgreich absolviert und die Wellen eigneten sich hervorragend um eine „Waschmaschine“ nachzustellen bzw. sich mal als Socke zu fühlen. Anschließend noch eine kleine Wanderung inkl. Sichtung einer Robbe.

Beim Fussball zierte sich der Großteil der Rallyeteilnehmer um die Teilnahme (die Ausreden reichten von einer Knie-OP bis zu drei Knie-OPs). Wir standen aber stolz für Deutschland auf dem Platz und holten uns die erwartungsgemäße Klatsche ab…Spaß hatten wir trotzdem.

Der Autoverkauf leistet mit knapp 10.000€ Gesamterlös einen wichtigen Beitrag zur Überbrückung der laufenden Kosten in Nouadhibou über mehrere Monate und die Sachspenden kommen dem Viertel zu Gute.

So viele Gute Taten und gelungene Aktionen an einem Tag…#antikotto

Dakhla – Nouadihbou

Die Reise geht weiter. Wir verlassen Marokko.

Zwischen den afrikanischen Ländern gibt es immer einen Streifen „Niemandsland“ – im Fall Marokko/Mauretanien sind es 5km Mienengebiet, die man aber problemlos durchqueren kann. Es ist übrigens zwangsweise erforderlich gewesen diesen Streifen zu erreichen, sonst drohen 8.000 € Zoll für die Einführung eines Fahrzeuges nach Marokko. Einge Autofahrer vor uns erreichten zwar den Streifen entschieden sich dann aber für die Stilllegung des Fahrzeuges – siehe Bilder. Alle Grenzformularitäten verliefen problemlos und 2h später sind wir ausgereist aus Marokko und wieder eingereist in Mauretanien… Alles im Konvoi.

In Nouadhibou hatten wir das große Glück, bei Freunden der D&D übernachten zu können. Das hieß ein abgesperrtes Grundstück zum geschützten Zelten. Zum Aufenthalt hatten wir eine rießige Villa am Meer inkl. Vollverpflegung (Frühstück, Lunch-Paket und Dinner) für uns als Gruppe allein zur Verfügung! Perfekt.

Morgen geht es zur Kita der AEPN – mehr dazu im nächsten Beitrag…

Camp Bedouin – Dakhla

Das zielsichere Verfahren in der erstgrößeren Stadt hielt uns nicht davon ab, an den Klippen der Atlantikküste ein kurzes Frühstück einzulegen. Die mitunter nur 5min andauernden Seewinde ließen die Fahrt ganz angenehm vergehen. Immer weiter Richtung Süden bis nach Dakhla! Kurz vor Ziel gab es eine Surf- und Kite-Bucht, in die wir „wie geplant“ in eine Weichsandpassage fuhren. Kurze Panik-Attacke und ein paar Damenspaten-Hiebe später ging es auch schon weiter Richtung Dakhla. Freundlich, als mit einem breiten Lächeln, wurden wir von den Vorstadt-Polizeikontrollen auf das gestrige Ausscheiden des FCB aus der Championsleague hingewiesen… Auf einmal konnten die Deutsch! Kurzer Abstecher auf den Markt – hat gereicht. Der Abend eskalierte – zu Recht.

Jede Alkoholreserve wurde hervorgelockt und bis zum letzten Tropfen geleert/verschüttet. Bei den Nachbarn war die Hölle los, bei uns noch etwas mehr. Morgen einen Tag frei…

Fort Bou-Jerif – Camp Bedouin

Elegant und im Sinne des Gesamtziels „Ankommen“ haben wir die extreme 4×4-Piste vermieden und sind entspannt bei angenehmen 18°C um 6:30Uhr gestartet. Die Richtung war klar: Nächstes Wüstencamp. Überrascht von den kühlen Temperaturen mussten wir keine 15min später feststellen, dass es durchaus möglich ist, 25° Temperaturdelta auf weniger als 5km Strecke zu erzielen.

Die zügige Fahrt führte uns durch das Tor zur Westsahara ins Camp Bedouin. Ca. 5km abseits jeder befestigter Straße liegt dieses Wüstencamp im Nirgendwo. Angekommen. Den freundlichen Marokkaner um ein paar kalte Bier gebeten – mit Erfolg. Mehr und mehr trudelten die restlichen Teams ein – mehr Bier wurde konsumiert und die Bestände der kleinen Kühltruhe gingen schnell dem Ende zu.

Um die Erfolge des Camping Cookings nicht nochmal herauszufordern, gab es spontan ein super Kamel-Menü. Gar nicht so schlecht. Die Abkühlung wurde noch durch einen Salzwasserpool gefördert – über die Wasserqualität lässt sich da streiten. Bei 46 Grad sieht man aber gern drüber hinweg 🙂

Die nächtliche Kontrolle durch die Polizei auf dem Zeltplatz irritierte uns im Zelt liegender Weise überhaupt nicht…

Zagora – Fort Bou-Jerif

Von der Oase in Zagora führten uns unendliche gerade Straßen ohne nennenswerte Verluste in unser Wüstencamp -> Fort Bou-Jerif.

Die hinterlassene Plastikabdeckung unseres Exterieur-Paketes zählt natürlich nicht dazu, die haben wir zum Zwecke der Geräuschminimierung (unangenehmes Kratzgeräusch durch schleifen auf dem Asphalt) und Gewichtsoptimierung (hinten jetzt satte 0,00000001 mm höher) entfernt (professionell mit Badeschlappen abgetreten).

Auf der Strecke nutzen wir den Geheimtipp in einer versteckten Süßwasserquelle (Kaskadenwasserfälle) zu baden. Unvergesslich. Wie sich später rausstellen sollte war das die beste Idee überhaupt – die 48 Grad in der Westsahara sollten ihr Übriges tun. Angekommen hieß es in bewährter Semi-Professioneller Art und Weise „Camping-Cooking“.

Zielsicher steuerten wir im Camp natürlich den Spot mit Steckdose (die selbstverständlich ca. 3/4 der Zeit nicht funktionierte) und Lampe an. Ein weiterer #kotto. Die Dämmerung brach ein, die Viecher kamen und brachten noch ihre Viecher-Verwandtschaft mit. Ergebnis: Überall waren Viecher. Überall. Ein kleiner Windstoß sorgte dann letztlich noch dazu, dass alle Viecher in unserem Auto waren – wie man ja weiß, soll man ordentlich die Fenster auf lassen… #lessonslearned #viecherinside #kotto.

Schlecht gelaunt sieht anders aus!

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Den heutigen Tag beginnen wir halt damit von dem Vetrauensmann aus der Werkstatt pünktlich um 10 am Hotel abgeholt zu werden …

Gesagt, getan. Unglaublich aber wahr. Der Afrikaner läuft wieder rund. Für 60€, einem Deal mit dem Nachbarsshop und paar Fotos für Facebook ging es tiefenentspannt auf den Campingplatz wo wir den Rest der Gäng getroffen haben…

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Merzuga – Zagora

 

Nach dem gestrigen anstrengenden Tag hieß es heute Ausruhen, Reparieren und auf die Bergung des Liegenbleibers Warten.

Ausschlafen gestaltet sich aufgrund der Hitze eher schwierig – 7Uhr ist man wach…

Das Wüstencamp direkt am Erg Chebbi mit genialem Blick auf die Dünen war die Fahrt dann schon wert!

Nach kurzem Briefing und langem Warten (Ersatzkühler und Liegenbleiber in der Wüste) gab es letztlich 2 Möglichkeiten fürs Weiterkommen.

Wir haben uns für Material-schonende Variante entschieden: Direkte Weiterfahrt nach Zagora, an den Rand der Westsahara. Die Alternative wäre gewesen eine Piste in die Wüste mit Camping im Nirgendwo und quasi um das Erg herum zurück.

Im Nachhinein wissen wir, dass es die richtige Entscheidung war!

Unsere Strecke führte Ca. 350km durch die bei 43 Grad Außentemperatur aufgeheizte Piste. Gezäumt von Bergen und Melonen am Straßenrand haben wir zielsicher das nächste Pistenstück angesteuert… #kotto

Unser Vorgehen: Irgendwie das Lenkrad festhalten und durch. Natürlich machte eines der vorderen Radlager schlapp und die Geräuschkulisse wurde zunehmend unangenehm. Was tun? Richtig: Musik laut, Scheibe hoch!

Da wir diese Strecken-Alternative gewählt hatten, mussten wir uns um die Übernachtung selbst kümmern…das  gebuchte Hotel hat sehr gut getan! Pool, Drinks und Klimaanlage sorgten für gute Laune!

Direkt nach kurzem Check-In sind wir noch zur empfohlenen Werkstatt gefahren. Keine 5min später waren wir wieder im Hotel, ohne Auto. Das sollen wir dann wohl morgen zurück bekommen. Warten wirs mal ab 🙂

Morgen treffen wir den Rest des Konvois in Zagora auf dem Zeltplatz.

Tinerhir – Merzuga via Nirgendwo

 

Der nächste Tag führt uns von Tinerhir ins nirgendwo irgendwo über nicht vorhandene Pistenabschnitte, Steinpisten und Steilhangpassagen. Ziel war Merzuga!

Dieser Tag ist ein super Beispieö für einen #KOTTO. Unter einem #KOTTO versteht man landläufig das Scheitern der Pläne des Ralf K. und Christian O.

Start ist 7:30Uhr in Tinerhir. Die Fahrt führt nach Erfoud – erstmal ein ordentliches Frühstück für 6 Personen und 24€.

Ein pünktlicher Start bei den Geokoordinaten war nicht möglich aufgrund einer notwendigen Fahrwerksreparatur eines Team.

Wir starten also leicht verzögert direkt hinter Florian, dem Führungsfahrzeug. Wie kam es dazu? Als die Frage aufkam „wer gern steckt“ gingen lediglich 2 Arme nach oben. Das gleiche gilt für unsere Mundwinkel… #hatkeinerverstanden

Rumfahren, rumirren, extreme Pistenetappe mit fast ausschließlich Steinuntergrund und Absätzen bis zu 50cm.

Alles gut bis zum ersten nennenswerten Schaden: Kühler kaputt! (Abgesehen von Stoßstangen, Abdeckungen und sonstigen unnötigen Kleinkram an den Fahrzeugen)

der Ausfall führte 3km vor Der geraden Strecke zum zwangsläufigen Umkehren Rtg. Befestigter Straße aller!

Auf der Piste zurück bricht bei uns der vordere Querlenker rechts aufgrund fehlender Unterschweißung (Fotos gibt es keine aufgrund der etwas stressigen Situation)!

Die spontane Reparatur Dank vorhandener Ersatzteile eines anderen Teams führte zur erfolgreichen Weiterfahrt! Also nach 2h bei Einbruch der Dämmerung! Der Querlenkertausch unter Einsatz von Spanngurten und jede Menge Schweiß führte bei mehr als 45 Grad zu TOP-Laune bei Mechaniker und uns selbst…

Der Folgetag wird aufgrund weiterer Ausfälle anderer Teams umgeplant und wir reden uns morgen zum Briefing um 12Uhr. Jetzt heißt es Reparieren und Kraft tanken… Und mit Tanken meinen wir Schlaf…

Ankunft im Wüstencamp: 22:30Uhr